Gestern Nacht um etwa 22:45 stelle ich fest, dass sehr viele Ameisen im Becken unterwegs waren. Normalerweise sind relativ wenige im Becken zu sehen, wenn nicht gerade gefüttert wurde.

Schnell stellte ich fest, dass auch viele Geschlechtstiere dabei waren, die von Arbeiterinnen (vor allen den Major-Arbeiterinnen) bewacht wurden.

Einige Geschlechtstiere und viele Arbeiterinnen auf der Rampe zum Schlauch.
Einige Geschlechtstiere und viele Arbeiterinnen auf der Rampe zum Schlauch.

Sowohl geflügelte Königinnen als auch Männchen befanden sich im Becken.

Ein männliches Geschlechtstier
Ein männliches Geschlechtstier
Eine Jungkönigin mit Flügeln.
Eine Jungkönigin mit Flügeln.

Es kam allerdings zu keinem richtigen Schwarmflug. Die Geschlechtstiere hoben nicht ab, sondern krabbelten nur wild im Becken umher. Auch konnte ich keine Begattung direkt am Boden beobachten.

Allerdings vielen mir noch zwei andere mehr oder weniger interessante Dinge auf.

Einer Major-Arbeiterin fehlt die Hälfte ihrer Mandibeln.
Einer Major-Arbeiterin fehlt die Hälfte ihrer Mandibeln.

Wie man auf dem vorherigen Foto sieht, fehlt einer Soldatin die Hälfte ihrer Mandibeln. Wie es dazu kam, kann ich nicht genau sagen. Da ich bis vor einem Monat mit Ausbrüchen bei meiner Polyrhachis dives Kolonie zu kämpfen hatte (mittlerweile habe ich dank Talkum keine Ausbrüche mehr), vermute ich, dass wohl eine der Arbeiterinnen beim Kampf ein Stück  der Mundwerkzeuge der Pheidole pallidula Arbeiterin abgebissen haben muss.

Interessant war auch, dass recht viele helle Arbeiterinnen außerhalb des Nests zu finden waren. Normalerweise warten Ameisen im Nest, bis ihr Panzer komplett ausgehärtet ist, bevor sie nach außen gehen.

Zwischen den vielen Arbeiterinnen finden sich auch welche mit heller Färbung. Bei diesen Ameisen ist der Chitinpanzer noch nicht vollständig ausgehärtet.
Zwischen den vielen Arbeiterinnen finden sich auch welche mit heller Färbung. Bei diesen Ameisen ist der Chitinpanzer noch nicht vollständig ausgehärtet.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht und ob die Geschlechtstiere auch in einigen Tagen wirklich mal Losfliegen werden. Meine Polyrhachis dives wollten das ja nie machen 😉

6 Antworten auf “Pheidole pallidula: Erster Schwarmflug?

  1. Wie immer klasse Bilder;-)
    Ich habe auch seit einem Jahr eine kleine Pheidole pallidula-Kolonie. Die Ameisen fressen nur Fliegen, andere Nahrung wird normalerweise ignoriert. Ab und zu knabbern sie auch an einem Stück Nuss. Am Anfang dachte ich, dass die Kolonie einfach noch zu klein wäre, aber inzwischen ist sie knappe 40 Arbeiterinnen groß. Ausprobiert habe ich bis jetzt fast alle Fruchtsorten, Zuckerwasser und Zucker pur. Brauchen kleinere Kolonien einfach keine Zucker? Oder sollte ich mir da mehr Gedanken machen?

    1. Meine mochten am Anfang nie Zuckerwasser, das haben sie nicht angerührt. Mittlerweile gehen sie zwar auch an das ran, aber nicht so gerne. Zerdrückte Walnüsse sind recht gut. Evtl. hast Du sie auch zu sehr mit Fliegen verwöhnt und sie haben nicht so viel Brut, dass sie andere Insekten nicht anrühren.

      Ich wundere mich nur etwas, dass Du nur 40 Arbeiterinnen innerhalb eines Jahres hast. Ich habe ja im November die Kolonie mit ich glaub 8 Arbeiterinnen waren es bekommen und jetzt sind es tausende.

      Eier hatte die Königin aber schon eigene gelegt und daraus wurden auch Arbeiterinnen?

  2. Ja, die Königin hat bei mir selber Eier gelegt. Allerdings habe ich eine Winterpause eingelegt, wodurch das Wachstum etwas gebremst wurde.

    1. Ja gut, dann ists denke ich normal, aber Ende dieses Jahr solltest Du schon mehrere hundert, wenn nicht sogar tausend Arbeiterinnen haben.

      In Insekten sind ja auch nicht nur Proteine, sondern auch Fette drin. Fette sind auch sehr energiereich, ich denke, dass die Pheidole auch einen Großteil ihres Energiebedarfs darüber decken.

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