Heute war das Wetter zur Fliegenjagd auf der Terrasse besonders günstig (oft bewölkt, dann wieder Sonnig, so saßen viele Fliegen auf den warmen Steinen) und so gab es dann mal wieder Fliegen in verschiedenen Größen für meine Kolonien zum Fressen.

Obwohl ich meiner Lasius cf. niger Kolonie bereits etwa eine Stunde vorher eine Grillennymphe (Steppengrille, Gryllus assimilis), legte ich noch zusätzlich eine tote Fliege ins Formikarium. Schnell ließen sie die Grille links (oder sollte ich besser rechts sagen?) liegen und die Fliege wurde fast ausschließlich bearbeitet:

Links die Fliege und rechts die Grille

Die Fliege liegt auch nicht näher am Nest, da sich der Schlauchanschluss gleich rechts von der Grille befindet. Somit spielte die Wegstrecke bei der Auswahl der Beute keine Rolle.

Emsig waren die Tiere mit dem Zerlegen und Zerren an der Fliege beschäftigt:

Viele Lasius cf. niger Arbeiterinnen zerlegen eine Fliege
Die fleißigen Ameisen beim Zerlegen der Fliege.

Es ist immer wieder faszinierend mit welcher Ausdauer die Tiere scheinbar unlösbare Aufgaben angehen. Unbeeindruckt davon, dass sich die Fliege erst mal nicht bewegte, zerrte eine Arbeiterin ohne Unterbrechung an einem Bein der Fliege:

Eine Lasius cf. niger Arbeiterin hält ein Bein einer Fliege zwischen ihren Mandibeln und zieht daran.
Die unermüdliche Arbeiterin versucht die Fliege am Bein wegzuziehen.

Aber nicht nur bei meiner Lasius cf. niger Kolonie waren die Fliegen sehr beliebt. Auch meine kleine Crematogaster scutellaris Kolonie, die etwa 13 Tiere umfasst, rekrutierte einen Großteil der Arbeiterinnen zur Futterquelle:

Mehrere Crematogaster scutellaris Arbeiterinnen zerlegen eine Fliege
Auch hier wurde fleißig die Fliege zerlegt.

Fliegen zählen zu den beliebtesten Proteinquellen bei den Ameisen. Wer Angst vor Parasiten hat, kann sie kurz mit kochend heißem Wasser überbrühen, allerdings mache ich das nie und bis jetzt ist auch nichts passiert.

 

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