Ein neues Nest für Camponotus cruentatus

Das Erdnest, in dem meine Camponotus cruentatus Kolonie lebte, wurde langsam zu klein, daher musste ich ein größeres Nest anbieten.

Ich entschied mich für einen Ytongstein mit den Maßen 25 cm x 20 cm. Die Kammern haben 35 mm Durchmesser und sind etwa 1,5 cm tief. Ich habe sie mit einem 35 mm Forstnerbohrer in den Stein gebohrt.

Das Ytongnest der Camponotus cruentatus Kolonie. Es besteht aus 20 Kammern, wobei die 4 Kammern rechts oben als Wassertank dienen.

Zu diesem Zweck erstellte ich mir eine Schablone, welche mir das genaue aufzeichnen der Mittelpunkte der Kammern erlaubte. Falls ihr diese Schablone verwenden wollt, könnt ihr sie am Ende des Beitrags herunterladen.

Ursprünglich wollte ich die Scheibe mit Magneten befestigen, aber die nur 1 mm dicke Acrylglasscheibe verzog sich dadurch. Deshalb habe ich die Scheibe mit Maleracryl festgeklebt (Silikon hält bei Acrylglas nicht ordentlich).

Die Nestkammern wurden mit dunkelbraunen Lehmpulver ausgekleidet. Dazu habe ich es mit Wasser vermischt, bis es sich leicht streichen ließ. Die vier Kammern in der oberen rechten Ecke dienen als Wassertank und sind nicht durch Tunnel mit dem Nestbereich verbunden.

Ich konnte mithilfe des Antcounters 161 Arbeiterinnen zählen. Die Kolonie ist aber sicher noch ein bisschen größer, da sich einige Arbeiterinnen in den Tunneln aufhielten und Teile der Kammern nicht voll ausgeleuchtet wurden, was das Zählen erschwert hat:

Das Nest der Camponotus cruentatus Kolonie. Man sieht blaue Markierungen für jede Ameise, die gezählt wurde. Oben links sieht man die Anzahl der gezählten Ameisen mit 161.

Brut ist in allen Stadien vorhanden. Insbesondere konnte ich mehrere Eierpakete erkennen, aber auch viele kleinere Larven. Auch gelang es mir die Königin zu fotografieren (leider außerhalb des Fokus), bevor sie wieder in einem der Tunnel verschwand:

Zum Abschluss gibt es noch ein Foto von zwei Arbeiterinnen, die untereinander Nahrung austauschen (Trophallaxis):

Foto von zwei Arbeiterinnen der Art Camponotus cruentatus, die Nahrung miteinander austauschen (Trophallaxis).

Download der Schablone

Scheibe löst sich teilweise ab

Mittlerweile musste ich leider feststellen, dass sich die Acrylglasscheibe an ein paar Stellen gelöst hat. Ob es an dem sehr alten Maleracryl (mindestens 10 Jahre alt, aber war verschlossen) lag, oder sich generell das Maleracryl bei höherer Feuchtigkeit loslöst, muss ich noch testen.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte echtes Glas und Aquarien-/Küchensilikon verwenden, das hält dann sehr stark und löst sich nicht ab.

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