Polyrhachis dives: Bilder vom Zweignest

Die Polyrhachis dives Kolonie hat seit einigen Monaten bereits ein Zweignest im zweiten Becken angelegt. Dort bauen sie ab und an mehr oder weniger sporadisch. Da ich aber noch keine Bilder gepostet habe, will ich euch das ganze einmal zeigen.

Das Zweignest der Polyrhachis dives Kolonie.
Das Zweignest der Polyrhachis dives Kolonie.

Wie man sieht bildet ein umgedrehter Blumentopf aus Ton die Grundlage für das Nest. Da er gut die Wärme speichert, wird er auch direkt von den Ameisen bewohnt. Auch der Zwischenraum zwischen dem Tontopf und der Glasscheibe wird bewohnt. Hier mussten allerdings die Ameisen selber weben:

Das gewobene Nest zwischen dem Blumentopf und der Glasscheibe
Das gewobene Nest zwischen dem Blumentopf und der Glasscheibe

Wie man sieht, biete ich ihnen immer noch meistens Kleintierstreu als Baumaterial an. Das wird am liebsten genommen.

Lange Zeit hatte ich nur weibliche Geschlechtstiere und wunderte mich, warum keine Männchen entstehen. Doch mittlerweile sehe ich einige vereinzelte Männchen auch außerhalb des Nests:

Ein männliches Geschlechtstier auf dem Blumentopf.
Ein männliches Geschlechtstier auf dem Blumentopf.

Es sind allerdings immer noch viel mehr weibliche Geschlechtstiere vorhanden als männliche. Woran das liegt, oder ob das normal ist, weiß ich nicht.

Ein Schwarmflug fand bis jetzt noch nie statt. Auch konnte ich noch nie Begattungsversuche beobachten. Ich sehe allerdings sehr oft Königinnen ohne Flügel, die sich außerhalb des Nests aufhalten. Ich habe ja schon einmal getestet, ob die Gynen begattet sind, allerdings verstarben alle Gynen, ohne dass sie Eier gelegt haben, daher gehe ich davon aus, dass die Kolonie immer noch nur eine einzige begattete Königin besitzt. So einfach scheint das ganze also nicht mit der Vermehrung über Inzucht zu sein, wie man oft liest.

Da die Kolonie generell etwas träge geworden ist, habe ich die Heizmatte entfernt und bestrahle jetzt vor allem das neue Zweignest mit einer kleinen 30 Watte Glühbirne, damit sie dort vermehrt bauen. Das ganze ist bis jetzt allerdings von geringem Erfolg gekrönt. Die Bautätigkeiten haben kaum zugenommen. Allerdings „sonnen“ sich die Arbeiterinnen gerne auf den Hölzern.

Die Ameisen sonnen sich auf der Rückseite eines Stück Holz. Von der anderen Seite wird es mit einer Lampe erhitzt.
Die Ameisen sonnen sich auf der Rückseite eines Stück Holz. Von der anderen Seite wird es mit einer Lampe erhitzt.

Auf dem Foto kann man links auch zwei Königinnen ohne Flügel erkennen.

Mittlerweile denke ich, dass die Kolonie ihre maximale Anzahl an Arbeiterinnen erreicht hat. Ich kann keinen Wachstum mehr wahrnehmen, wie das am Anfang noch der Fall war. Vielmehr werden nur noch die verstorbenen Arbeiterinnen ausgeglichen. Zumindest erreicht man mit einer Gyne wohl nicht Koloniegrößen von mehreren hunderttausend (teilweise wird ja sogar von Millionen geredet…) Arbeiterinnen, wie man es auf diversen Seiten liest. Auch kommen sie mit zwei 40 x 30 x 30 cm Becken gut zurecht. Einzig der Abstand zwischen den Becken könnte wohl etwas größer sein.

Ich werde auch immer wieder gefragt, wie das mit dem Säuregeruch ist. Ich kann immer noch keinen Säuregeruch wahrnehmen, wenn ich meinen Kopf über das Becken beuge und rieche. Der einzige Fall, bei dem ich Ameisensäure rieche, ist der, wenn ich eine Ameise mit den Fingern greife und danach an den Fingern rieche. Dann kann ich deutlich die Ameisensäure wahrnehmen. Allerdings verflüchtigt die sich auch recht schnell wieder.

Leider wird der eine einzige Vorfall, der zum Abtöten einer Kolonie geführt hat, immer noch bis zum geht nicht mehr von diversen Exotengegnern ausgeschlachtet und so schreckt die Angst vor den gefährlichen Säureausdünstungen dann diverse Halter ab, sich diese Art anzuschaffen. Wenn man konsequent ist und vor Polyrhachis dives wegen ihrer Ameisensäure warnt, müsste man dies auch bei allen einheimischen Formica und Camponotus Arten tun, denn die scheiden auch nicht unerhebliche Mengen an Ameisensäure aus, wenn man sie greift. Aber das sind ja einheimische Arten, da sagt ma nichts…

 

3 Gedanken zu „Polyrhachis dives: Bilder vom Zweignest“

  1. Tolle Bilder!
    Meine Polyrhachis dives Kolonie webt seit einigen Monaten nicht mehr und ich kann auch kein Wachstum mehr feststellen. Dabei kann es aber nicht daran liegen, dass die Kolonie schon ,,ausgewachsen“ ist. Ich schätze sie auf ca. 190 Arbeiterinnen. Letztes Jahr um diese Zeit legte die Kolonie(damals war sie ca. 35 Arbeiterinnen groß) ebenfalls eine Wachstumspause ein. Futter stelle ich immer zur Verfügung. Vielleicht hängt es ja am Winter?
    Oder hast du eine andere Idee?
    LG Fliege

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    • Es kann durchaus sein, dass die Ameisen mal eine Ruhephase einlegen. Ich denke auch nicht, dass die Kolonie mit 190 bereits das Maximum erreicht hat (traten denn schon Geschlechtstiere auf?).

      Auf den Winter würde ich es eher nicht schieben, denn die Ameisen kommen aus den Tropen, wo ja die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht größer sind als zwischen den Jahreszeiten.

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  2. Mit dem ,,Winter“ meine ich auch die Tageslängen, die ja im Winter kürzer sind. Es traten schon vereinzelt männliche Geschlechtstiere auf, allerdings verließen sie nur selten das Nest. Ab und an finde ich auch mal ein totes Männchen im Becken.

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