Ich habe ja schon vor einigen Tagen ein Video auf YouTube hochgeladen, das meinen Nachwuchs bei den Steppengrillen (Gryllus assimilis) zeigt:
Heute will ich dazu noch ein bisschen was hier dazu schreiben.
Ich glaube das letzte mal als ich Grillen gezüchtet habe, ist schon mehr als zwei Jahre her. Ich hatte die Grillenzucht eingestellt und durch eine Schabenzucht (erst Waldschaben, dann Schokoschaben) ersetzt. Der Grund hierfür war vor allem die Geräuschentwicklung. Grillen (insbesondere) Heimchen können verdammt laut zirpen, also sollte man sie in einem Raum züchten, wo man sie nicht ständig hören kann. Leider besteht immer die Gefahr, dass mal eine Grille entkommen kann. Zwar konnten die sich in der Wohnung nie vermehren (und ich denke auch, dass es bei uns dafür zu kühl ist), aber ich hatte einmal ein ausgewachsenes männliches Heimchen (Heimchen sind übrigens auch Grillen, gehören nur zu einer anderen Gattung) hinter der Sockelleiste im Wohnzimmer sitzen und das hat jeden Abend so laut gezirpt, dass ein Fernsehen fast nicht mehr möglich war. Erst nach einigen Tagen habe ich es dann erwischt und konnte es töten.
Schaben schienen da die bessere Alternative, weil sie keinen Lärm machen und auch nicht springen können. Da meine Schokoschabenzucht allerdings nie so richtig laufen wollte und ich den überlebenden Schokoschaben etwas Zeit zur Erholung des Bestands einräumen wollte, habe ich mir vor einigen Wochen drei Heimchendosen mit Steppengrillen, der Größe „mini“ besorgt. Steppengrillen zirpen etwas leiser als die Heimchen, wobei ich auch die in einen etwas abgelegeneren Raum verfrachten musste, als zu viele adulte Männchen vorhanden waren.
Wie auch in dem Video gesagt, schlüpften die vor drei Tagen. Seit Montag steigt die Anzahl der frisch geschlüpften Grillen ständig an. Heute waren es denke ich schon so 200+ Tiere:
Es ist empfehlenswert die frisch geschlüpften Grillen von den adulten Tieren zu trennen, denn es kommt unter Grillen ab und an zu Kannibalismus. Gerade die winzigen Tiere können sehr leicht den adulten Tieren zum Opfer fallen.
Wie klein der Nachwuchs ist, sieht man schön an folgendem Foto:
Die Entwicklung geht sehr schnell voran bei den Tieren. Obwohl lediglich drei Tage seit dem ersten Schlupf vergangen sind, gibt es schon deutliche Größenunterschiede bei den Nymphen:
Alle Grillen durchlaufen eine allmähliche Metamorphose (Hemimetabolie), d. h. die Larven, die aus den Eiern schlüpfen nähern sich dem Aussehen der späteren adulten Tiere durch mehrere Häutungen. Die Nymphen ähneln daher auch schon recht stark dem Aussehen der adulten Tiere, es fehlt das Puppenstadium.
Bis jetzt bin ich recht zufrieden mit der Menge an Nachwuchs. Leider sind mittlerweile schon die adulten Tiere alle verfüttert. Wenn man plant die Tiere zu züchten und gleichzeitig zu verfüttern, sollte man je nach Anzahl und Größe der zu versorgenden Ameisenkolonien mit einer größeren Anzahl Grillen starten.