Einleitung

Bei der bevorzugten Proteinnahrung stehen Fliegen ganz weit oben bei den meisten Ameisenarten. Eine Möglichkeit ganz leicht an Fliegen für die Ameisen zu kommen, ist der Kauf von Angelmaden.

Angelmaden gibt es in zwei Sorten:

  • Maden der Goldfliege (Lucilia sericata)
  • Maden der Blauen Schmeißfliege (Calliphora sp.)

Bei dem Geschäft, wo ich meine kaufe, habe ich allerdings bis jetzt immer nur die größeren Maden der Blauen Schmeißfliege gesehen.

Lagerung

Die Maden werden im Geschäft gekühlt gelagert, damit es sehr lange dauert, bis sie sich verpuppen. Da aber besonders die Fliegen sehr schmackhaft sind, sollte man die Maden ruhig in einen warmen Raum stellen. Vor allem im Sommer geht dann die Entwicklung recht schnell. Bei normaler Raumtemperatur hatte ich nach etwas über zwei Wochen dann die ersten Fliegen. Die Entwicklungszeit hängt auch stark davon ab, wie lange sie im Laden bereits gelagert waren. Denn selbst, wenn sie gekühlt gelagert werden, entwickeln sie sich weiter und werden sich verpuppen.

Nachdem sich die Maden verpuppt habe, sollte man sie in einen größeren Behälter mit guter Belüftung legen.

Die Schlüpfbox
Die Schlüpfbox

Gut geeignet ist eine Plastikbox, über die man eine Nylonstrumpfhose mit abgeschnittenen Beinen stülpt. Die Beine kann man verknoten, so hat man eine sehr große Lüftungsfläche und die Fliegen kommen trotzdem nicht raus. Möchte man Fliegen entnehmen, öffnet man einfach einen der Knoten und greift mit der Hand durch. So minimiert man die Anzahl der entkommenen Fliegen.

Nahrung benötigen die Erwachsenen Fliegen natürlich auch, die wird in Form von Zuckerwasser oder Honig den Tieren angeboten. Nach ein paar Wochen schlüpfen dann die ersten Fliegen:

Eine Blaue Schmeißfliege beim Schlüpfen.
Eine Fliege beim Schlüpfen.
Frisch geschlüpfte Blaue Schmeißfliege mit noch hellem Chitinpanzer
Frisch geschlüpfte Blaue Schmeißfliege mit noch hellem Chitinpanzer

Fütterung

Man kann natürlich die Maden auch gleich direkt den Ameisen anbieten. Meiner Erfahrung nach mögen die meisten Arten aber die Maden nicht so gerne. Beliebter sind da schon die Puppen, die man aufbrechen sollte, da sie sonst von vielen Arten (mit Ausnahme von z. B. Messor sp.) ignoriert werden. Die Ameisen nehmen dann die Flüssigkeit aus der Puppenhülle auf. Wartet man noch länger, schlüpfen schließlich die Fliegen aus den Puppen. Diese sind bei den Ameisen ein richtiger Renner und es werden große Mengen vertilgt. Meine Camponotus nicobarensis waren jedenfalls schwer begeistert:

Mehrere Camponotus nicobarensis Arbeiterinnen beim Zerlegen einer Schmeißfliege.
Mehrere Camponotus nicobarensis Arbeiterinnen beim Zerlegen einer Schmeißfliege.
Nahaufnahme einer Camponotus nicobarensis Arbeiterin, welche die Fliege bearbeitet.
Nahaufnahme einer Camponotus nicobarensis Arbeiterin, welche die Fliege bearbeitet.

Selber züchten?

Wer überlegt die Maden selber zu züchten, kann sich folgendes Video ansehen. Darin wird gezeigt, wie die Angelmaden im großen Stil gezüchtet werden (am besten nicht während des Essens ansehen :-))

2 Antworten auf “Blaue Schmeißfliegen

  1. Klasse Artikel! Müssen die Fliegenmaden aus dem Angelgeschäft nicht mehr gefüttert werden, damit sie sich verpuppen? Und kann man die Fliegen nach dem Schlüpfen umgehend einfrieren, damit man nicht mit Fluchtversuchen zu kämpfen hat?

    1. Vielen Dank! Nein die müssen nicht mehr gefüttert werden, die stehen kurz vor der Verpuppung. Man kann sie auch direkt einfrieren, wobei manche sagen, dass man Futtertiere noch „anfüttern“ soll, damit sie mehr Nährstoffe enthalten. Ich bin der Meinung, dass sie ja schon als Larven genug aufgenommen haben und die Nährstoffe gehen ja nicht verloren, nur weil es Fliegen sind. Proteine sind so oder so vorhanden…

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