Wenn Sammler übertreiben

Heute hat mich ein Beitrag in einer Facebookgruppe etwas nachdenklich gestimmt:

Screenshot eines Beitrags von Facebook. Das erste Foto des Beitrags zeigt eine Plastikbox gefüllt mit Ameisenköniginnen der Art Messor barbarus. Das zweite Foto zeigt den Sammler, wie er zwei Hände voll aus der Box hochhällt.
Screenshot des Beitrags aus Facebook, der zwei Fotos mit jeder Menge Messor barbarus Königinnen zeigt.

Dabei stört mich weniger die große Menge (wobei das auch schon extrem ist) an Königinnen, die gesammelt wurden, denn Messor barbarus ist immerhin eine Art, welche sehr häufig in Südeuropa vorkommt und weit davon entfernt ist, gefährdet zu sein.

Allerdings finde ich die Art und Weise, wie man die Tiere einsammelt und lagert, unter aller Kanone. Wenn man scheinbar nicht in der Lage ist, für jede Königin ein Reagenzglas bereitzustellen, um eine artgerechte Unterbringung zu gewährleisten, sollte man sich fragen, ob man nicht das nächste mal einfach deutlich weniger Tiere einsammelt. Vor allem scheint der Sammler aufgrund einer stornierten Bestellung die Tiere nicht loszubekommen.

Auch kann man viele Königinnen mit Flügel erkennen. Die dürften wohl nicht begattet sein (ja es können auch Königinnen mit Flügeln begattet sein, aber das ist eher unwahrscheinlich) und der Kunde wird sich am Ende wundern, warum die Gründung nicht geglückt ist….

Dass es auch anders geht, zeigt dieses Bild, welches in der selben Gruppe ein paar Wochen vorher geteilt wurde:

Ein weiteres Bild aus der Facebookgruppe. Hier sieht man wieder viele Messor barbarus Königinnen.

Zwar kann man sich da natürlich auch wieder fragen, ob man wirklich so viele Tiere sammeln muss und ob die je alle verkauft werden, aber immerhin sind in diesem Fall die Königinnen artgerecht untergebracht. Jede hat ihr eigenes Reagenzglas mit feuchter Watte. Die Tiere können so problemlos ihre erste Kolonie gründen bevor oder nachdem sie zum Endkunden gelangt sind.

Also bitte liebe Sammler: Bringt die Tiere ordentlich unter und sammelt weniger. Letztlich bestimmt doch eh Angebot und Nachfrage den Preis. Wenn jeder solche Mengen sammelt, wird das eh nur den Preis unnötig drücken, den euch die Händler zahlen werden. Die Händler sollten sich auch informieren, wie die Tiere gesammelt wurden und nicht bei jedem noch so günstige Schnäppchen zuschlagen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Kunde Königinnen bei euch kaufen würde, wenn sie wüssten, dass sie so wie im ersten Bild zu sehen, gesammelt wurden…

4 Gedanken zu „Wenn Sammler übertreiben“

  1. Hallo Barristan,

    ich habe auch eine recht große Polyrhachis dives-Kolinie, bei der ich schon seit langen oft mänliche Geschlechtstiere beobachten kann. Vor einenr Woche entdeckte ich die ersten weibliche Geschlechtstiere, die versuchten sich mit Männchen zu paaren. Es kommt seitdem öfter vor, das mehrere Männchen versuchen sich mit einer Königin auf oder in der Nähe des Nests zu paaren. Manchmal krabbeln auch Gynen ohne Flügel in der Arena herum, gestern konnte ich beobachten, wei einige Arbeiterinnen eine Königin ohne Flügel gebissen haben und sie durch das Becken gezerrt haben. Ich habe sie dann sofort herausgeholt und ich ein RG getan. bis auf ein abgekniktes Bein scheint es ihr gut zu gehen. Leider habe ich schon 3 tote Gynen ohne Beine und Fühler im Becken gefunden, was mich sehr verwundert, da diese Art ja polygyn ist. Heute morgen wuselte wieder eine Gyne durch die Arena, wurde aber von den Arbeiterinnen in Ruhe gelassen.
    Jetzt frage ich mich:
    Müssen die Geschlechtstiere nicht vom Nest abfliegen, um sich zu paaren? Und warum verbeisen sich die Arbeiterinnen in manche Gynen?

    Vielen Dank im Vorraus und fröhliche Weihnachten!
    Sven

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    • Hi Sven,

      leider findet man dazu sehr wenig im Netzt, ich habe auch schon gesucht, ob Polyrhachis dives wirklich Fliegen oder sich eher am Boden bzw. auf dem Baum direkt begatten. Es gibt auch unterschiedliche Berichte darüber. Manche sagen, dass sie sich im Nest begatten und sich so die Anzahl der Königinnen stark vermehrt hat. Ich frage mich allerdings, ob das nicht auch nur einfach unbegattete Königinnen sind, die einfach Arbeiterinnenaufgaben verrichten.

      Die Arbeiterinnen scheinen zu merken, dass es zu keinem richtigen Schwarmflug kam und greifen die verbleibenden Königinnen an, vermutlich da sie merken, dass sie relativ nutzlos für die Kolonie sind. Jedenfalls konnte ich das schon bei anderen Arten ebenso beobachten z. B. Pheidole spathifera.

      Also leider kann ich dir da auch nicht gerade weiterhelfen.

      mfg

      Andy

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  2. Hi Barristan,

    die Gyne, die ich rausgeholt hatte, weil sie von Arbeiterinnen attackiert wurde, ist inzwischen auch verstorben. Wahrscheinlich war sie nicht begattet und konnte noch keine Eier legen.
    Dass die Arbeiterinnen merken, dass die Gynen nutzlos sind und deshalb versuchen, sie los zu werden kann gut sein. Ich kann immer noch beobachten wie Königinnen angegriffen werden, andere werden in Ruhe gelassen.

    mfg

    Sven

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    • Hallo da kann ich vlt helfen es ist in gewisser masen ein selbst Schutz das die Königinnen die aktzeptiert werden auch nur die sind die begattet sind da die unbegatteten sonst unbefruchtete Eier legen würden aus denen dan nur Mänchen schlüpfen welche der Kolonie dan nur Schaden weil sie ja obwohl sie in hohem Maße eher unnütz sind trotzdem fressen müssen

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