Vor fast zwei Monaten hat mir der YouTuber „Insektenprofi“ eines seiner Betonnester geschenkt (über die Bauanleitung habe ich bereits geschrieben), ohne dass ich es angeschlossen habe…

Aber vor ein paar Tagen war es dann so weit und ich wollte das Nest endlich einer Kolonie anbieten. Als ich es erhielt, hatte ich eigentlich vor, es der Manica rubida Kolonie zu geben. Allerdings lieben sie es ja eher feucht und sind generell sehr lichtempfindlich, was sowieso keine allzu langen Einblicke in das Nest Innere erlauben würde. Da die Camponotus nicobarensis in einem trockenen Nest leben können und die Kolonie mittlerweile wieder aus dem Stück Totholz in das ausgetrocknete Reagenzglasnest gezogen sind (warum auch immer…), stellte ich das Betonnest kurzer Hand in die Arena dieser Ameisen.

Die angenehme Wärme einer Heizmatte sorgte schnell dafür, dass die Ameisen sich dazu entschlossen in das sehr geräumige Nest einzuziehen:

Blick auf die Gänge des Nestes.

Wie man auf dem Foto bereits erkennt, gehen die Gänge richtig schön in die Tiefe, was optimal für ein stehendes Nest ist. So haben die Ameisen ordentlich Fläche, um ihre Brut zu lagern und können diese aber auch gleichzeitig nach oben schlichten.

Auch wenn ich das Nest trocken lasse, hat Insektenprofi auch eine Möglichkeit zur Bewässerung eingebaut. Zwar nimmt Beton die Feuchtigkeit nicht auf, wie beispielsweise Gips oder Ytong, aber er hat ein kleines Loch oben durch die Decke gebohrt, durch welches er eine feine Kanüle gesteckt hat:

Die Spitze der Kanüle zur Bewässerung ragt aus der Decke.

Am anderen Ende kann man mit einer Spritze oder einem Fläschchen Wasser hindurchdrücken und so einen Teil des oberen Ganges befeuchten:

Der Anschluss an der Kanüle.

Die Ameisen fühlen sich richtig wohl in dem neuen Nest und lagern ihre Brut in den trockenen Gängen. Wie man auf den nachfolgenden Bildern sieht, ist Brut in allen Stadien vorhanden:

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abschluss noch ein schönes Bild zweier Ameisen beim Austausch von Nahrung (Trophallaxis):

Zwei Camponotus nicobarensis Arbeiterinnen bei der Trophallaxis
Zwei Camponotus nicobarensis Arbeiterinnen bei der Trophallaxis

Momentan steht das Nest noch in der Arena selber, allerdings habe ich vor es außerhalb zu platzieren und über einen Schlauch mit der Arena zu verbinden. Der Beton ist so hart, dass es für keine Ameisenart möglich sein sollte, sich dort hinaus zu nagen. Jedenfalls solange es noch keine Ameisen mit Adamantium verstärkten Mandibeln gibt…

Ein Gedanke zu “Camponotus nicobarensis: Betonbunker

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