Solenopsis fugax: Neues Gipsnest

Bereits während der Winterruhe habe ich festgestellt, dass einige Kammern des Acrylglasnest stark schimmelten. Daher habe ich mich dazu entschlossen, der Kolonie ein neues Nest zu bauen. Da ich erst kürzlich die Lieferung mit dem Ikea GODMORGON Box Set erhalten habe, nutzte ich eine der kleinen Boxen für diesen Zweck.

Ich goß (Elektriker-) Gips in die Box und fräste anschließend mit einem dremelähnlichen Gerät die Kammern und Gänge heraus.

Seitenansicht des Gipsnests.
Seitenansicht des Gipsnests.

Ich musste die Kolonie leider zwangsumsiedeln, dazu schraubte ich das alte Nest auf und klopfte die Kolonie vorsichtig in das neue Nest. Auf den Gips lag ich ein Stück Pappe, unter dem sie sich verstecken konnten, falls sie doch nicht sofort in das Nest umziehen wollen. Aber wie man sieht, zogen die Ameisen dann doch recht schnell in das Nest um.

Ich hätte so eine Zwangsumsiedlung doch früher durchführen sollen, dann wären wohl auch weniger Arbeiterinnen gestorben. Aber wie man auf nachfolgendem Bild sieht, geht es der Königin gut und es sind sowohl noch genügend Arbeiterinnen als auch recht viele Larven vorhanden.

Nahansicht einer der bewohnten Kammern.
Nahansicht einer der bewohnten Kammern.

Um das Nest später bewässern zu können, habe ich ein Stück unten aus dem Gips gesägt und ein kleines Loch in die Box gebohrt, über welches ich dann mit einer Spritze oder einem kleinen Fläschchen Wasser hineingeben kann.

Der Wassertank des Nests
Der Wassertank des Nests

Die Oberseite des Nests dient auch gleichzeitig als Arena für die Ameisen:

Das Nest von oben.
Das Nest von oben.

Wie man sieht, sind auch noch zwei 10 mm Anschlüsse vorhanden. Erst wollte ich kleinere Löcher bohren, um durch diese später transparente Cocktail Strohhalme stecken zu können, doch ich entschied mich letztlich dann doch für die gängigere 10 mm Variante. Ich habe auch noch reichlich Schläuche, die da durchpassen und einige meiner vorhandenen Becken sind auch für diesen Schlauchdurchmesser ausgelegt.

Bei Acrylglas oder anderen zerbrechlichen Kunststoffen hat man oft das Problem, dass man beim Bohren abrutscht, oder das Glas zerspringt, daher habe ich mir ein Bohrer-Set zugelegt, was speziell für Kunststoffe und Bleche hervorragend geeignet ist:

Das Bohrerset, welches ich seit kurzem verwende.
Das Bohrerset, welches ich seit kurzem verwende.

Ich habe mir meine von Amazon bestellt. Mit den beiden mittleren Bohrern kann man sehr gut Löcher mit verschiedenen Durchmessern hineinbohren. Der stufenlose Bohrer (2. von rechts) hat noch den Vorteil, dass man das Loch so eng wählen kann, dass der Schlauch auch richtig fest sitzt. Beim Bohren von Kunststoff ist es wichtig, dass man mit sehr geringer Drehzahl arbeitet, damit dieser nicht schmilzt.

Mittlerweile haben sie es sich auch schon etwas häuslicher im Nest eingerichtet. Damit sie die Eingänge verschließen können, tat ich ihnen etwas Spielsand in das Nest. Diesen nutzten sie bereits, um einen Bereicht komplett abzutrennen, so dass nur noch die kleinen Arbeiterinnen hindurchpassen.

Vom Nestinneren habe ich ein kurzes Video aufgenommen, man kann dort auch schön sehen, wie sie die Gänge mit dem Sand verkleinert haben:

Ich bin derzeit recht zufrieden mit der Unterbringung und hoffe, dass kein Schimmel mehr auftreten wird (was man aber leider nie ganz ausschließen kann).

 

 

 

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