Pheidole spathifera: Ausgegraben

Seit die Pheidole spathifera Kolonie ihren Abenteuerausflug hatte, schwächelt die Kolonie ziemlich. Es war kaum Aktivität vorhanden und auch die Nahrungsaufnahme war sehr gering. Da das ganze nicht besser geworden ist, habe ich die Kolonie vor einigen Tagen ausgegraben.

Das Ausgraben einer Kolonie, die in einem Erdnest lebt, ist generell nicht zu empfehlen, da man nie alle Arbeiterinnen erwischen wird und im schlimmsten Fall kann dadurch auch die Gyne getötet werden. Da ich mir aber Gewissheit über den Zustand der Kolonie verschaffen wollte, habe ich mich trotzdem dazu entschieden.

Ich trug zunächst die obere Sandschicht mit einer kleinen Plastikbox als „Schaufel“ ab. Dabei konnte ich bereits feststellen, dass die Ameisen entgegen meiner Erwartungen das Volumen des Erdnestes kaum effizient ausnutzen. Obwohl ihnen 40x30x20 cm gefüllt mit Sand zur Verfügung standen, fand ich erste Spuren des „Kerns“ der Kolonie erst in der Nähe des Glasbodens.

Als ich den „Kern“ erreichte, wechselte ich zu einem Esslöffel als Grabwerkzeug und trug weiter vorsichtig Sand ab. Dabei setzte ich gefundene Ameisen in eine Faunabox um. Erstaunt war ich, dass es doch noch so viele Ameisen waren. Ich habe mehrere hundert Arbeiterinnen (darunter auch viele Soldatinnen) umgesetzt. Auch mehrere Gynen waren dabei. Leider ist es unmöglich zu sagen, ob auch die begattete noch unter den lebenden war.

Leider fand ich bei dieser Aktion keinerlei Brut, daher erhärtet sich mein Verdacht, dass wohl die begattete Gyne verstorben sein muss…

Derzeit leben sie in einer 30x20x20 cm großen Faunabox in der ich zwei Reagenzgläser gelegt habe.

Das derzeitige Heim der Pheidole spathifera Kolonie: eine spartanisch eingerichtete Faunabox.
Das derzeitige Heim der Pheidole spathifera Kolonie: eine spartanisch eingerichtete Faunabox.

Leider begannen sie sofort wieder damit sich einzugraben, anstatt die Reagenzgläser zu nutzen.

Mehrere Pheidole spathifera Arbeiterinnen tragen Sandkörner aus dem Nest.
Mehrere Pheidole spathifera Arbeiterinnen tragen Sandkörner aus dem Nest.

Nahrung wird wenig aufgenommen, lediglich beim Zuckerwasser kann ich ab und an einige Arbeiterinnen beobachten.

Eine Pheidole spathifera Arbeiterin nimmt Zuckerwasser auf.
Eine Pheidole spathifera Arbeiterin nimmt Zuckerwasser auf.

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Evtl. beginnt ja doch eine der Gynen wieder damit Eier zu legen und es entwickeln sich Arbeiterinnen daraus, dann wäre die Kolonie gerettet.

Ein sehr erfahrener Halter hat mir im eusozial Chat gesagt, dass bei einer seiner Kolonien auch einmal fünf Monate lang keine Brut vorhanden war. Also doch ein letzter Hoffnungsschimmer.

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