Da die Temperaturen bei mir im Keller bis vor kurzem recht hoch waren, machte die Kolonie in ihrem Reagenzglasnest nicht den Eindruck, dass sie sich gerade im Winterruhe befindet: Ich konnte sehr häufig Ameisen beobachten, wie sie an der Watte zupften und sich recht unruhig im Reagenzglas bewegten. Daher habe ich die Kolonie vor etwa zwei Wochen aus dem Keller in ein beheiztes Zimmer geholt.
Untergebracht ist die Kolonie derzeit in einem sehr kleinen aber zweckmäßigen Formikarium, nämlich einer Heimchendose, in die ich etwas Sand gefüllt habe.
Obwohl die Kolonie keinerlei Brut besitzt (es war auch schon vor der Winterruhe keine vorhanden), gelüstete es die Kolonie häufig nach Insekten. Der Speiseplan bestand vor allem aus Fruchtfliegen, aber auch Zitterspinnen und Schabennymphen. Wie man auf dem Bild sieht, mögen sie Mehlkäfer nicht besonders. Die Reste wurden auf dem Müllhaufen nicht weit vom Eingang des Reagenzglasnestes entsorgt:
Aber die Proteine wurden natürlich nicht aus Spaß eingetragen, sondern dienten der Königin als Grundlage für die Eierproduktion. Heute konnte ich dann ein kleines Eipaket zwischen den MandibelnDie Mandibeln (Mundwerkzeuge) sind farblich hervorgehoben). ... More einer Arbeiterin sehen (leider ist das Foto nicht sehr gut):
Eine Arbeiterin, die gerade am Zuckerwasser war, konnte ich auch noch ablichten:
Serviformica sp. haben relativ große Augen und können deutlich besser sehen als z. B. Lasius sp. Die Ameisen bemerken z. B. sehr gut, wenn ein Schatten die Arena abdunkelt und stellen sich entweder tot, oder verstecken sich schnell. Auch bewegen sie sich recht schnell und machen einen etwas quirligeren Eindruck als Lasius niger. Wer eine leicht zu haltende einheimische Art sucht, die etwas größer ist als Lasius niger, dem werden die Ameisen sicher Spaß machen.
sehr schöner Bericht! ich halte Formica fusca und es ist gerade meine erste Winterruhe. bin sehr gespannt, wie es weitergeht
Danke. Formica fusca sind auch eine schöne Art. An denen wirst Du sicher viel Freude haben.