Wie ich ja bereits geschrieben habe, sind die Camponotus lateralis einfach zu gut darin, den Crematogaster die Futterinsekten wegzuschnappen und in Sicherheit zu bringen.

Da die Crematogaster Kolonie noch recht klein ist, haben sie einfach nicht genügend Arbeiterinnen, um ein Futterinsekt dauerhaft zu besetzen und zu verteidigen.

Die zwei Ameisenarten verfolgen unterschiedliche Strategien, was das Eintragen von Proteinen angeht. Während Crematogaster alles an Ort und Stelle zerlegt (selbst Fliegen, die sie normalerweise zum Nest tragen könnten), schleppen die Camponotus auch gerne die Insekten in ihr Nest. Vermutlich ist das auch die Schwachstelle der Crematogaster, die die flinken Camponotus in der freien Natur ausnutzen, um Futterinsekten zu stehlen.

Daher lebt die Crematogaster scutellaris Kolonie erst einmal seit heute getrennt von den Camponotus lateralis, bis die Kolonie größer geworden ist. Das Stück Holz in dem sie derzeit nisten, habe ich in eine Plastikbox getan:

Die spartanisch eingerichtete Plastikbox, in der die Crematogaster scutellaris Kolonie derzeit lebt.
Die spartanisch eingerichtete Plastikbox, in der die Crematogaster scutellaris Kolonie derzeit lebt.

Auch teste ich dort einmal Talkum als Ausbruchsschutz. Normalerweise verwende ich ja Öle (und bin auch recht zufrieden damit), aber diese halten bei den Kunststoffboxen nicht lange.

An einer kleinen Fliege, die ich ihnen anbot, befand sich schon nach kurzer Zeit eine Arbeiterin, die damit begann die Fliege zu zerlegen. Wären die Camponotus lateralis noch in dem Becken, hätten sie die Fliege nach kurzer Zeit wohl in ihr Nest eingetragen und die Crematogaster hätten nur kurze Freude an der Fliege gehabt.

Eine Crematogaster scutellaris Arbeiterin hat die tote Fliege entdeckt.
Eine Crematogaster scutellaris Arbeiterin hat die tote Fliege entdeckt.
Die Crematogaster scutellaris Arbeiterin zerlegt die Fliege an Ort und Stelle.
Die Crematogaster scutellaris Arbeiterin zerlegt die Fliege an Ort und Stelle.

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